Branchendialog Energiewirtschaft
Am 13. September veröffentlichte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) erste Ergebnisse des Branchendialogs Energiewirtschaft. In einer gemeinsam erarbeiteten Publikation werden potenzielle menschenrechtliche Risiken in der Liefer- und Wertschöpfungskette der Energiewirtschaft benannt.
Die Publikation wurde in den letzten Monaten in verschiedenen Arbeitssitzungen erstellt. Mitgewirkt haben dabei Vertreterinnen und Vertreter aus dem BMAS, aus den Unternehmen der Energiewirtschaft, Branchen- und Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und dem Deutsche Institut für Menschenrechte.
„Die Publikation ist ein wichtiger erster Meilenstein des Branchendialogs Energiewirtschaft. Mit ihr haben die Mitglieder des Dialogs wertvolle Grundlagenarbeit geleistet, die allen Unternehmen in der Branche zugutekommt und die Basis für die Entwicklung konkreter Maßnahmen sein wird,“ sagte Lilian Tschan, Staatsekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Der im Januar 2023 begonnene Branchendialog geht auf eine gemeinsame Initiative von ENTEGA und EnBW mit Unterstützung des BDEW zurück. Koordiniert und betreut wird er von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ).
„Menschenrechte sollten grenzenlos überall auf der Welt gelten. Weil das aber nicht der Realität entspricht, sind global vernetzte Unternehmen in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und potentielle Menschrechtsdefizite in der Lieferkette aufzudecken. Die Energiewirtschaft arbeitet hier engagiert mit und der Branchendialog leistet hierzu einen wichtigen Beitrag“, erläutert Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG
Besondere Bedeutung bekommt der Branchendialog dadurch, dass mit dem 2023 in Kraft getretenen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) Unternehmen verpflichtet sind, menschenrechtliche Risiken in ihrer Liefer- und Wertschöpfungskette zu identifizieren und falls notwendig gegenzusteuern. Allerdings ist genau dies eine große Herausforderung. Die weltweiten Lieferketten sind sehr komplex, die zur Verfügung stehenden Informationen teilweise lückenhaft und die Einflussmöglichkeiten vor allem von kleinen und mittleren Energieversorgern auf Lieferanten und deren Vorlieferanten ist begrenzt.
„Deshalb ist der Branchendialog so wichtig. Wir bündeln hier das Know-how von verschiedenen Stellen und leisten wertvolle Vorarbeit für die Unternehmen. Außerdem können wir gemeinsam als Branche deutlich mehr Einfluss auf Vorlieferanten nehmen, als einzelne Unternehmen dies tun könnten“, erläutert Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG.
Bei der Betrachtung potentieller Risiken konzentrierten sich die Spezialisten auf die für die Energiewende besonders wichtigen Bereiche Photovoltaik, Windenergie, Stromverteilnetze, Batteriespeicher, Erdgas und Wasserstoff. Dabei betrachteten sie die komplette Liefer- und Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung über die Fertigung bis hin zur Entsorgung. Mit der vorliegenden Publikation erhalten alle Unternehmen der Energiewirtschaft einen wichtigen Hinweis darauf, wo in ihren Geschäftsfeldern mögliche menschenrechtliche Risiken existieren und können diese gegebenenfalls mit ihren Lieferanten besprechen sowie Präventions- bzw. Abhilfemaßnahmen ergreifen.
Die Arbeit des Branchendialogs Energiewirtschaft ist damit aber noch nicht beendet. Der nächste Meilenstein des Branchendialog Energiewirtschaft ist die Entwicklung von Konzepten für konkrete Präventions- und Abhilfemaßnahmen bis Ende 2023.
Weiterführende Informationen unter: https://csr-in-deutschland.de/DE/Wirtschaft-Menschenrechte/Umsetzungshilfen/Branchendialoge/Energiewirtschaft/publikation-potenzielle-menschliche-risiken.html
Pressemitteilung der ENTEGA AG vom 13.09.2023
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