„Dranbleiben und auf Darmstadt fokussieren“
Der Digitalverband Bitkom hat am Donnerstag, 12. Oktober 2023, den Smart City Index 2023 vorgestellt. Dabei werden 81 deutsche Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern in den fünf Kategorien Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie erstmals Gesellschaft und Bildung unter die Lupe genommen.
Die Digitalstadt Darmstadt hat in diesem Jahr den 16. Platz erreicht und ist demnach nicht mehr unter den Top-Ten-Städten.
„Für uns ist die Platzierung ein Ansporn, keine Niederlage: Wir bleiben weiter dran und sehen die Digitalisierung als Zukunftsinstrument für Darmstadt. Die Parameter und Indikatoren des Bitkom-Indexes haben wir stets vor Augen und nutzen sie als wertvolle Orientierung. Sie haben uns geholfen, auch neue Projekte in Darmstadt zu identifizieren und auf den Weg zu bringen. So haben wir das virtuelle Rathaus mit umfassenden digitalen Angeboten, von der Beantragung des Bürgergeldes über die Anmeldung des Führerscheins bis hin zur Handwerksgründung, realisiert.
Gleichzeitig wurde die Datenplattform erweitert, auf der man jetzt zum Beispiel auch Umweltdaten findet. Auch im Bildungsbereich gibt es einige Fortschritte, darunter der beschleunigte WLAN-Ausbau und der Aufbau einer Zentralserverarchitektur für Darmstadts Schullandschaft für 2,4 Millionen Euro“, sagt Digitalisierungsdezernent Holger Klötzner.
Die Grundlage des Smart City Indexes ist eine Analyse, für die mehr als 12.700 Datenpunkte erfasst, überprüft und qualifiziert wurden – und damit fast 2.000 mehr als in den Vorjahren. Für jede Stadt wurden 157 Parameter untersucht, 20 mehr als in den Vorjahren. In den fünf Kategorien wurden für jede Stadt Index-Werte errechnet, aus denen sich Gesamtwert und Gesamtrang ergeben.
„Ein etwas schlechteres Abschneiden im Ranking bedeutet nicht, dass die Städte weniger digital sind als früher“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Und weiter: „Wir erleben rund um die Smart City eine enorme Dynamik, die Abstände werden kleiner und wir sehen immer wieder: Dranbleiben kann sich lohnen.“
Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Bewertung für Darmstadt in der Kategorie Verwaltung gleich. Bei Energie und Umwelt gab es zwar einen leichten Punkterückgang (-2 Plätze), aber hier schafft es Darmstadt mit Platz 9 weiterhin unter die Top-Ten. Deutlich weniger Punkte (-36 Plätze) wurden im Kommunikationsbereich erzielt, was auf den noch nicht abgeschlossenen Glasfaser- und Breitbandausbau zurückzuführen ist.
In diesem Kontext muss jedoch erwähnt werden, dass die Investitionen der Entega AG in diesem Bereich seit 2022 um ein Vielfaches angestiegen sind und in den nächsten Jahren ihre Wirkung entfalten werden. Auch in der Kategorie Mobilität wurden weniger Punkte erzielt (-17 Plätze), da aktuell laufende Projekte im Bereich Smartes Verkehrsmanagement (DAnalytics+) und Parken (Smart Parking) noch nicht abgeschlossen sind.
In der Kategorie Gesellschaft und Bildung hat Darmstadt dagegen deutlich hinzugewonnen (+27) und belegt nun Platz 5 im Gesamtranking, was im besonderen Maße auf die digitalen Bildungsangebote und Teilhabemöglichkeiten zurückzuführen ist.
Ziel des Smart City Index ist es, den Städten eine Vergleichsgrundlage für ihre eigenen digitalen Aktivitäten zu geben, Erfolgsbeispiele sichtbar zu machen und alle Städte bei ihren Digitalisierungsbemühungen zu unterstützen.
„Wir nutzen den Smart City Index auch dafür, um zu sehen, welche Digitalisierungsthemen in Deutschland im jeweiligen Jahr mehr in den Fokus rücken. Alle Indikatoren werden von uns genau analysiert und mit unserer Digitalstrategie abgeglichen. Wir wollen die vorgegebenen Parameter nicht einfach nur abarbeiten, sondern auf die Bedürfnisse der Bürger*innen und der Stadt Darmstadt anwenden. Da fallen manche Punkte einfach nicht so stark ins Gewicht, was automatisch eine schlechtere Bewertung im Index bedeutet“, sagt David da Torre Suárez, Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt GmbH.
Im Vergleich mit anderen hessischen Städten liegt Darmstadt weiterhin auf Platz 1.
„Die Digitalstadt Darmstadt befindet sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau und wir fokussieren uns auf die Digitalisierungsthemen, die für Darmstadt wichtig sind. Wir suchen den Austausch mit anderen Städten und Kommunen, um Erfahrungen und Kompetenzen zu teilen“, sagt Simone Schlosser, Geschäftsführerin der Digitalstadt Darmstadt.
Holger Klötzner fügt hinzu: „In Kürze veröffentlichen wir die digitalpolitische Vision „Digitalstadt 2030“, welche einige Punkte aus dem Bitkom-Index aufgreift und uns für die nächsten Jahre eine klare Richtung verordnet. Unabhängig vom Bitkom-Index zählt am Ende das, was für die Bürgerinnen und Bürger in Darmstadt den größten Mehrwert bietet.“
© Pressemitteilung der Wissenschaftsstadt Darmstadt vom 13.10.2023
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