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Erfolgsmodell Digitalstadt Darmstadt zieht Bilanz

Vier Jahre ist es her, als sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt dazu aufmachte, sich zur digitalen Stadt weiterzuentwickeln. Unterstützt wurde sie dabei von dem Land Hessen, ideell als auch finanziell.

Mit dem Ausklang dieses Jahres ist das Ende der finanziellen Landesförderung erreicht und so zog die Digitalstadt Darmstadt heute gemeinsam mit der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung Prof. Dr. Kristina Sinemus, Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch und Darmstadts Chief Digital Officer Professor Michael Waidner bei einer virtuellen Pressekonferenz Bilanz.

„Darmstadt hat seit dem Gewinn des Titels „Digitale Stadt“ im Jahr 2017 bestmöglich in die Zukunft investiert. Und nicht nur das: Mit einem breiten strategischen Ansatz wurden die Landesfördermittel in Höhe von fünf Millionen Euro klug eingesetzt, so dass nahezu alle kommunalen Handlungsfelder einen messbaren Entwicklungsschub vollziehen konnten. Besonders bemerkenswert ist, dass den Bürgerinnen und Bürgern kein fertiges Ergebnis präsentiert wurde, sondern dass sie in einem umfangreichen, transparenten Prozess beteiligt wurden. Diese Vorgehensweise entspricht ganz der Digitalstrategie des Landes Hessen, nach der die Digitalisierung kein Selbstzweck sein darf und nach der der Mensch im Mittelpunkt steht. Glückwunsch und Lob an alle Akteure! Das war kein einfaches Projekt, aber es hat sich gelohnt,“ erklärte Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Die Ministerin betonte außerdem, Darmstadt habe sich zu einer Modellkommune für Hessen und den Bund entwickelt. Der Transfer der Erkenntnisse und Lösungen aus Darmstadt auf andere hessische Kommunen sei von Beginn der Förderperiode an mitgedacht worden mit dem Ziel, ganz Hessen zu einer smarten Region zu entwickeln.

Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch erklärte weiter: „2017 sind wir als Digitalstadt Darmstadt gestartet, wofür es damals keine stadtplanerischen Blaupausen aus anderen Städten oder Gemeinden gab. Als Pionier haben wir uns damals das Ziel gesetzt, die Digitalisierung unserer Daseinsvorsorge im Sinne der Bürger*innen umzusetzen und ein europäisches Gegenmodell zur asiatischen Smart City zu schaffen. Und so ist es uns gelungen digitale Souveränität zu etablieren und wir konnten auch ganz praktisch greifbare Mehrwerte für unsere ökologischen, ökonomischen und sozialen Ziele mit der Digitalisierung erreichen. So sind beispielsweise intelligente Müllentsorgung und Verkehrsleitung mit KI oder auch digitale Medienbildung in anderen Kommunen zur Agenda geworden. Was mich im Rückblick ganz besonders erfreut, ist die Tatsache, dass sich unsere Idee die Digitalisierung als stadtplanerisches Werkzeug zu nutzen, sehr erfolgreich durchsetzen konnte. Wir setzen digitale Anwendungen ein, um Darmstadt noch lebenswerter auszugestalten – und sind so zur ersten Blaupause für andere Kommunen geworden. Ein wichtiger Baustein hierfür war die finanzielle und persönliche Unterstützung durch das Land Hessen, für die ich mich erneut bedanken möchte.“

Ein Geheimnis der erfolgreichen Strategie, so führte Jochen Partsch weiter aus, ist der stringent verfolgte Darmstädter Ansatz, dass Digitalisierungsprojekte nicht in den historisch gewachsenen Strukturen einer Stadt umgesetzt werden, sondern Verwaltung und Stadtwirtschaft miteinander vernetzt agieren müssen. Dies ist in 14 urbanen Handlungsfeldern passiert und die Landesförderung stützte in 20 Projekten.

„Dadurch haben wir sehr viel erreicht, beispielsweise, dass wir als erste Stadt überhaupt mit einer umfassend produktiven Datenplattform arbeiten können. Sie verknüpft städtische Daten aus den verschiedenen Ämtern teils in Echtzeit und ermöglicht das schnellere und vor allem gezieltere Handeln, um beispielsweise Herausforderungen in den Mobilitätsketten oder in ökologischen Fragestellungen zu bearbeiten.“ 

 

 

Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung Darmstadts zum Leuchtturm der digitalen Stadtentwicklung war neben aller Projektarbeit auch die Etablierung des Ethik- und Technologiebeirates, wie CDO Prof. Dr. Michael Waidner weiter erklärte: „Die ethischen Leitplanken sind ein weiteres Erfolgsrezept unserer Digitalisierungsgeschichte. Sie ermöglichen eine hohe Technologie-Akzeptanz in der Gesellschaft und in der Wirtschaft und ebnen so den Weg in eine Zukunft, in der Darmstadt schnell auf Veränderungen reagieren und neue Technologien und Anwendungen aufnehmen und einsetzen kann. Durch die Projekte und Labore ergänzt Darmstadt zudem sein Profil als Wissenschaftsstadt mit seinen starken Forschungseinrichtungen, etwa der TU und den anderen Hochschulen, den Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, GSI, ESA/ESOC und natürlich dem Nationalen Forschungszentrum für Angewandte Cybersicherheit ATHENE, dem größten Forschungszentrum dieser Art in ganz Europa. Ziel der Digitalstadt-Aktivitäten ist dabei stets, den Nutzen für die Bewohner*innen der Stadt ins Zentrum zu stellen. Dieser Ansatz hat sich mittlerweile in der Breite etabliert und wir wissen heute, dass andere Städte und Gemeinden unsere Prinzipien aufgreifen, wenn sie mit ihrer eigenen Digitalisierungsarbeit beginnen.“

Die Erfolgsgeschichte der Digitalstadt Darmstadt endet nicht: die etablierten Strukturen, zu denen inzwischen auch ein Digitales Stadtlabor gehört, werden im Rahmen der bundesweiten Förderung „Smart Cities Made in Germany“ (Bundesministerium des Innern (BMI)) fortgesetzt. Schwerpunkte der zukünftigen Digitalstadt-Entwicklung: Klimaresilienz und Wassermanagement in der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die Strategiephase für die neue Förderung hat bereits 2021 begonnen und wird in ihrem weiteren Verlauf ausarbeiten, was in dem neuen Förderzeitraum von 7 Jahren mit dem Finanzvolumen von 13,3 Mio. EUR umgesetzt wird.


Pressemitteilung der Digitalstadt Darmstadt GmbH vom 22.11.2021

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