Institut Wohnen und Umwelt legt Jahresbericht 2021 vor
Jubiläumsausgabe mit Forschungshighlights und
historischem Rückblick
Der Jahresbericht 2021 umfasst u. a. Beiträge zum 50-jährigen Bestehen des Instituts und einen kompakten Überblick zu seinen wichtigsten Forschungsaktivitäten im zurückliegenden Kalenderjahr.Viele Berichte widmen sich wissenschaftlichen Projekten, mit denen das IWU zum Erreichen der Klimaschutzziele beiträgt.
„Die interdisziplinäre Bearbeitung von Forschungsfragen zu energetischer Modernisierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden, zu Wohnungsmärkten und dort involvierten Akteuren kann als Alleinstellungsmerkmal des IWU in der deutschen Forschungslandschaft bezeichnet werden“,
erläutert Institutsleiterin Dr.-Ing. Monika Meyer anlässlich der Veröffentlichung.
Der Jahresbericht betone die Impulse, mit denen die IWU-Forschung zum Erreichen der Klimaziele im Gebäudesektor und zur Eindämmung des menschengemachten Klimawandels beiträgt, ergänzt Dr. Meyer.
Fokus auf den Highlights der IWU-Forschung
Zu den im Jahresbericht vorgestellten Forschungshighlights zählt das Projekt „Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude“. Dabei konnten erstmals valide Daten zum Bestand an Nichtwohngebäuden in Deutschland sowie Stand und Dynamik ihrer energetischen Beschaffenheit erhoben werden. Zentraler Befund: Die Modernisierungsrate dieses Gebäudesegmentes muss deutlich erhöht werden, um die Klimaschutzziele Deutschlands im Gebäudebestand bis zum Jahr 2045 zu erreichen. Kürzlich wurde das Projekt für den „Innovationspreis 2022“ nominiert, einer Kategorie im „Preis der Deutschen Marktforschung“.
Wie Klimaschutz und -anpassung gerade in Kommunen umgesetzt werden, thematisiert ein zweiter Textbeitrag. Das IWU und sein Projektpartner TU Darmstadt untersuchen am Beispiel hessischer Kommunen, wie die Verbreitung kommunaler Anpassungspolitiken an den Klimawandel erklärt und noch besser gefördert werden kann.
In einer dritten Darstellung werden schlaglichtartig die Maßnahmen „Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand“ benannt: Dazu gehören die Energieversorgung mit lokal erzeugter erneuerbarer Energie, Errichtung von Neubauten im Passivhaus- oder KfW-Effizienzhaus 40-Standard und eine höhere Dynamik in der energetischen Gebäudesanierung.
Dass das IWU auch auf internationaler Ebene tätig ist, zeigt ein Beitrag über die Bilanzierungen des Energiekonzeptes des zentralen Geschäftsviertels eines Neubauquartiers für ca. 5 Millionen Bewohner in der Nähe von Chengdu, China. Das Viertel wies einen Gebäudebestand gemischter Nutzung mit ca. 3.000.000 qm Fläche auf, wobei wegen des subtropischen Klimas der Schwerpunkt des Energieverbrauchs auf der Klimatisierung lag.
50 Jahre Forschung am Institut Wohnen und Umwelt
Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens wirft das IWU im ersten Teil des Jahresberichts einen Blick auf seine Entwicklung seit seiner Gründung am 23. Juli 1971. „Ein Versuch, fünf Jahrzehnte interdisziplinärer Forschung und Wissenstransfer an Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Schlaglichtern zusammenzufassen“, leitet der Beitrag ein.
Der Gründungsauftrag und einige Arbeiten des IWU seien auch eng mit der Städtebauförderung verknüpft gewesen, schreibt Geschäftsführerin Dr. Meyer im Vorwort zum Jahresbericht. In der Gesamtschau werde deutlich, wie sehr sich das IWU von einer reinen Ressortforschungseinrichtung mit voller Förderung durch das Land Hessen und die Stadt Darmstadt zu einem außeruniversitären Forschungsinstitut mit hoher Drittmittelquote verändert habe, erläutert sie.
Enthalten ist zudem ein erster Ausblick auf das neue mittelfristige Forschungsprogramm. Das IWU benennt darin z. B. die Wärmeversorgung des Gebäudebestands mit erneuerbaren Energien als besonders relevantes Forschungsthema. Außerdem will man zukünftig verstärkt Modellierungen des Nutzerverhaltens einsetzen. Das neue mittelfristige Forschungsprogramm wird diesen Sommer publiziert und bis 2027 den Zuschnitt der IWU-Forschung prägen.
Im IWU arbeiten Wissenschaftler/-innen aus unterschiedlichen Disziplinen wie z. B. Ingenieurswissenschaften, Physik, Soziologie, Politik- und Wirtschaftswissenschaften zusammen.
© Mitteilung der Institut Wohnen und Umwelt GmbH vom 25.4.2022
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