TU Darmstadt und HEAG mobilo starten Kooperationsprojekt
Welche Materialien eigenen sich für verschiedene Belastungszustände von Nahverkehrswegen im Darmstädter ÖPNV? Diese Fragestellung wird künftig wissenschaftlich von der Technischen Universität Darmstadt untersucht. Gemeinsam mit dem Institut für Verkehrswegebau prüft die HEAG mobilo, welche Unterschiede es in Herstellung, Instandhaltung und Erneuerungen bei unterschiedlichen Oberbausystemen gibt, um je nach Rahmenbedingung und Anforderung die geeigneten Systeme zu wählen.
Belastete Straßenbahninfrastruktur nachhaltig instand halten
Die Entwicklung eines „Darmstädter Oberbausystems“ ist notwendig, um den technischen Anforderungen durch lokale Verkehrsbelastungen gerecht zu werden. Insbesondere der Busverkehr wirkt sich an Verkehrsknotenpunkten oder besonderen Bahnkörpern auf Straßenbahninfrastruktur und Bodenbelag aus.
Ziel der Forschungskooperation „Darmstädter Oberbausystem für Nahverkehrswege“ (DANA) ist es deshalb, Nahverkehrswege zu optimieren und ein noch stärkeres Augenmerk auf Qualitätsüberwachung und Monitoring zu richten.
Eine speziell angepasste Lösung muss hinsichtlich Bemessung und Konstruktion im Einklang mit dem aktuellen Stand der Forschung und auf die vielfältigen Rahmenbedingungen in Darmstadt abgestimmt sein. Nur durch ein systematisches Vorgehen können die gewählten Deckschichten je nach Anwendungsfall die Lebensdauer des Systems verlängern. Die Investition in eine technisch hochwertige Lösung zahlt sich schließlich langfristig aus, da sie die Gesamtkosten senkt und die Effizienz steigert. So sollen weniger Instandhaltungsmaßnahmen anfallen und die Nachhaltigkeit gesteigert werden.
Feldmessungen des Oberbaus im Streckennetz
Zur Erweiterung des Know-Hows sind Feldmessungen im Streckennetz vorgesehen. Die Technische Universität erhält so die Möglichkeit, Erkenntnisse aus Praxis zu erlangen und so bisherige Ergebnisse zu ergänzen. Beide Datengrundlagen sollen anschließend für eine fundierte Ausgangslage zusammengeführt werden. Erste Untersuchungen wurden bereits an unterschiedlichen Stellen im Streckennetz genommen. So wurden beispielsweise im Bereich der Haltestelle „Schloss“ Materialproben und Bohrkerne entnommen, um die unterschiedlichen Asphaltschichten – darunter auch der neue „Busphalt“ – zu untersuchen. Die spezielle Deckschicht wurde im gesamten Gleisbereich eingebaut und soll für mehr Stabilität sorgen sowie Spurrillen und Schäden vorbeugen. Der Busphalt wirkt zusätzlich wärmeisolierend und ist nach dem Einbau schneller belastbar.
Weitere Messungen wurden auf dem Bahnkörper in der Rheinstraße, in der Poststraße am Hauptbahnhof, im Haltestellenbereich der „Berliner Allee“ sowie am „Dreieichweg“ in Darmstadt-Arheilgen durchgeführt. Als Nächstes stehen Analysen von Schadstellen in der Heidelberger Straße an.
© Gemeinsame Pressemitteilung der Technischen Universität Darmstadt und der HEAG mobilo vom 26.09.2024
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