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Gegen den Stream

Verbraucherzentrale Hessen informiert zu Streamingangeboten

Digitale Inhalte wie Software, Apps oder Spiele gibt es nicht nur auf festen Datenträgern wie etwa DVD oder CD-ROM. Vieles lässt sich direkt über das Internet auf die Festplatte des Computers oder Smartphones laden. Musik- oder Videodateien können auch in Echtzeit konsumiert werden, ohne dass eine Datei dauerhaft auf der Festplatte verbleibt. Diesen Vorgang nennt man Streaming.

  • Vorteil: es gibt keine langen Lieferzeiten.
  • Nachteil: Käufer halten bei solchen Geschäften keine Ware in den Händen. Für sie gibt es lediglich eine Datei, die nach der Installation nutzbar ist. Anbieter digitaler Inhalte müssen deshalb auf ihrer Internetseite klare und verständliche Angaben über die Funktionsweise und Kompatibilität der Dateien machen.

 

Auf der Suche nach Streaming-Anbietern gelangen Verbraucher leicht an fragwürdige Angebote.

„Die Beschwerden der Verbraucher gehen in unterschiedliche Richtungen, stimmen uns aber immer nachdenklich“

sagt Katrin Johannsen, Leitende Beraterin der Verbraucherzentrale Hessen in Darmstadt.

 

„Teilweise funktioniert die Registrierung gar nicht vollständig. Teilweise können Verbraucher nach der Registrierung gar keine Videos anschauen. Manche glauben, dann, dass sie sich nicht weiter darum kümmern müssen. Trotzdem landen plötzlich Mahnschreiben im Briefkasten.“

Mit diesen Tipps streamen Sie sicher

  • Registrieren Sie sich nur bei großen und bekannten Anbietern
    Auch diese Unternehmen bieten oft kostenfreie Testphasen an. Diese Phasen dauern länger als bei den unseriösen Seiten. Oft sind es 30 Tage. Außerdem sind die Abos problemlos online kündbar. Dazu reichen wenige Klicks. Und wenn Sie nicht kündigen, laufen die Dienste nicht gleich ein Jahr lang weiter, sondern können meist monatlich beendet werden. Solche Anbieter überzeugen mit Inhalten, sie müssen keine Verbraucher einschüchtern, um Einnahmen zu generieren.
  • Nutzen Sie ihr 14-tägiges Widerrufsrecht 
    Verbrauchern steht ab Vertragsschluss ihr 14-tägiges Widerrufsrecht zu. Doch Vorsicht: Dies bedeutet nicht, dass Käufer das Produkt in der Zwischenzeit ausführlich testen können. Denn das Widerrufsrecht erlischt in der Regel, sobald mit dem Download oder Streaming begonnen wird. Das neue Widerrufsrecht hilft somit nur, wenn ein Fehlgriff rechtzeitig vor dem Herunterladen auffällt.
  • Meiden Sie unseriöse Seiten unbedingt
    Wenn Sie nicht sicher sind, wie seriös ein Unternehmen ist, können eine Recherche über Bewertungsplattformen wie z.B. www.trustpilot.de oder eine Google-Suche hilfreich sein. Aber auch dann sollten Sie kritisch bleiben. Bewertungen können manipuliert sein und zu ständig neu benannten Streaming-Seiten finden Sie nicht unbedingt sofort Kritik. Eine Informationsseite der Marktwächter versucht laufend, unseriöse Anbieter aufzulisten.
  • Lassen Sie sich von Mahnungen nicht einschüchtern.
    Die Mahnschreiben sind aggressiv und vermitteln den Eindruck, dass Gegenwehr ohnehin aussichtslos wäre. Dazu stellen die Anbieter sogar Youtube-Videos online. In denen erzählen angebliche Anwälte, dass die Geldforderung von einer bestimmten Seite auf jeden Fall rechtmäßig wäre. Wie wenig vertrauenswürdig das ist, kann man schon daran erkennen, dass der Anwalt keinerlei Infos zu seiner Kanzlei gibt. Außerdem spricht er von „Kaufverträgen“. Man kann in rechtlicher Hinsicht oft geteilter Meinung sein, aber manche Aussagen sind offensichtlich falsch. Dazu zählt es, einen Vertrag über On-Demand-Streaming als Kaufvertrag zu bezeichnen.

 


Der Beitrag wurde von unserem Partner erstellt:

Über die Verbraucherzentrale Hessen:
Die Verbraucherzentrale Hessen bietet unabhängige, werbefreie und kostengünstige Beratung für Verbraucher in allen Lebenslagen, von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zahnzusatzversicherung. Unsere Kompetenz basiert auf der Erfahrung von jährlich ca. 100.000 Kontakten mit Verbrauchern in Hessen.

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